Einzeltäter Teil 1 - München
Im Rahmen der Ringvorlesung "rechts. extrem. gefährlich." wird der erste Teil der Reihe EINZELTÄTER von Julian Vogel gezeigt.
In Anwesenheit von Julian Vogel im anschließendem Filmgespräch mit Prof. Mirjam Leuze (Hochschule Mainz)
In Kooperation mit dem Journalistischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und Zeitbasierte Medien der Hochschule Mainz, sowie die Landeszentrale für politische Bildung und das Institut für Mediengestaltung der Hochschule Mainz
Am 22. Juli 2016, dem fünften Jahrestag der Taten des Rechtsterroristen Anders Breivik, erschießt ein junger Mann am Olympia-Einkaufszentrum in München neun Menschen mit Migrationshintergrund und danach sich selbst. Trotz offensichtlicher Hinweise auf das rassistische Motiv des Täters wurde die Tat von den Ermittlungsbehörden als Amoklauf eingestuft und nicht als politisch motivierte Gewaltkriminalität anerkannt.
Während Arbnor versucht, seine traumatisierten Eltern zu unterstützen und das finanzielle Überleben der Familie zu sichern, kämpft Familie Leyla darum, dass die Tat als rechter Terror anerkannt wird. Erfolg haben sie erst, als die rechtsextremen Anschläge von Halle und Hanau die Bundesrepublik erschüttern.
München 2016, Halle 2019 und Hanau 2020. Drei rechtsextreme Anschläge von sogenannten Einsamen Wölfen: vermeintliche Einzeltäter, die sich scheinbar ohne in klassische extremistische Strukturen eingebunden zu sein, im Internet radikalisieren und im öffentlichen Raum plötzlich zuschlagen. Es sind Geschichten, die mittlerweile die Schlagzeilen dominieren: Der rechte Terror gilt zurzeit laut Verfassungsschutz als größte Bedrohung der Demokratie in Deutschland. Und das, obwohl solche Täter noch bis vor Kurzem oft als psychisch kranke, "verwirrte" Einzeltäter eingestuft wurden und ihnen so ihr Rassismus abgesprochen wurde.
Deutschland 2023; Regie: Julian Vogel